Open Space - wenn alle zur Mitwirkung eingeladen sind!

Open Space (engl.) bedeutet „offener Raum“ oder „Freiraum“. Es ist eine in Amerika entwickelte Methode, die zur Gestaltung von Konferenzen und Meetings mit von circa 20 bis 1000 Personen oder mehr eingesetzt wird. Open Space beruht auf zwei grundlegenden Prinzipien: 1) Selbstorganisation und Selbstbestimmung der teilnehmenden Personen und 2) Aufgabe der Idee der Kontrolle der Inhalte. Open Space hat das Ziel den Einfluss und die Mitwirkungs-möglichkeiten der Teilnehmer und Teilnehmerinnen zu maximieren. Im Gegensatz zur traditionellen Veranstaltungskonzepten gibt es beim Open Space kein im Voraus geplantes inhaltliches Programm. Lediglich ein (Leit-)Thema und fallweiseauch die grobe Struktur des Ablaufes (Dauer, Begrüssung, Zahl der Runden etc.) wird vorbereitet. Änderungen der Struktur sind aber möglich, wenn die TN dies als erforderlich empfinden.
Eignung: Passt besonders gut für heterogene TeilnehmerInnengruppen, die von einem gemeinsamen Thema betroffen sind oder um unterschiedliche Sichtweisen zusammenzuführen oder in kurzer Zeit einen Handlungsplan zu erstellen bzw. um gemeinsam Strategien zu finden oder um Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten.
Tooltyp: Großgruppenmoderation geeignet ab 20 bis zu mehr als 1000 TeilnehmerInnen. Open Space dient methodisch zur Problemlösung. Es wird jedoch keine Strategie für die Lösung eines bestehenden Problems in einer Organisation vorher bestimmt. Daher kennt niemand die Ergebnisse einer solchen Veranstaltung im Voraus!
Dauer: kann von einigen Stunden (z.B. regelmäßige Abteilungsbesprechungen) bis hin zu mehreren Tagen reichen (z.B. Konferenz zur Einleitung von umfangreichen Veränderungen in einer Organisation)
Material: Pinwände, Sessel, Pinwandpapier, Stifte, A3 Blätter weiss, Kreppklebeband
Infrastruktur: Benötigt wird ein heller, großer, näherungsweise quadratischer und bestenfalls säulenfreier Plenumsraum mit genügend Platz für die erwarteten Mitwirkenden. Zudem stehen die von dem Moderatoren benötigten Moderationsmaterialien bereit sowie Stühle, die in Form eines Sitzkreises aufgestellt werden. Neben dem großen Plenumsraum sollte auch Raum vorhanden sein für Gruppenarbeit. Bei Platzmangel kann die Gruppenarbeit auch im Plenumsraum selbst erfolgen.
Ablauf: Open Space Veranstaltungen haben in der Regel vier Phasen: 1) Planung mit den Beteiligten, 2) Vorbereitung der Infrastuktur 3) Durchführung der Veranstaltung und Nachbereitung der Ergebnisse sowie 4) eigenverantwortliche Umsetzung der Ergebnisse.
ACHTUNG: Die passgenaue Vorbereitung des Themas und die diskursförderliche Ausstattung des Ortes ist vorab wichtig. Der Sicherung der Eregbnisse vor Ort und der weiteren Bearbeitung/Untersuchung der der entwickelten Vorschläge in der Folge der Veranstaltung kommt große Bedeutung zu.
Wirkung: Hoch. Macht den Unterschied zwischen "thinking alone and thinking together" sehr deutlich. Kann insbesondere bei komplexen und drängenden Problemen eingesetzt werden, wenn etwa eine schnelle und kreativen Gestaltung von Veränderungsprozessen in Organisationen gefragt ist.
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