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Und was ist New Work für Sie? Führung neu gedacht.

Gibt es die schnelle Lösung? Führungskräfte wollen immer wieder mal von Beratern schnelle und fertige Lösungen. MitarbeiterInnen sollen aus ihrer abwartenden Haltung geholt werden, mehr Experimentierfreude soll es geben, Veränderungsbereitschaft wird gefordert und flexibel sollen alles sein, so oder so. Mit New Work wird alles besser und agiler? Wie so oft ist die Antwort nicht eindeutig. In erster Linie kommt es dabei nämlich auf uns selbst an. Ob als Führungskraft oder als MitarbeiterIn: klar ist, dass Führung gerade neu definiert wird. Und dieser Diskurs ist spannend und gleichzeitig oft verwirrend.

Das Führungsparadox

Trotz des Hypes um New Work sind wir noch weit davon entfernt, klare Linien und Grenzen erkennen zu können. Und das wird vermutlich noch länger so bleiben. Nach über 100 Jahren hierarchischer Arbeitswelt, ist es für viele Menschen immer noch ein fixer Bestandteil des persönlichen Glaubenssystems, dass es immer jemanden über ihm/ihr geben muss, der letztlich das Risiko tragen und die Entscheidung treffen muss. Gleichzeitig erfahren wir täglich, dass es für die komplexen Fragen in unsere Welt immer weniger eindeutige Antworten gibt.

Auch wenn wir alle im Alltag laufend erleben, dass dann Entscheidungen durch Führungskräfte viel zu langsam getroffen werden, ihre inhaltliche Kompetenz hinter der der MitarbeiterInnen zurückbleibt und letztlich auch die Entscheidung selbst kritisierbar ist, hoffen wir auf eine wundersame Besserung des Systems. Was sich aber tatsächlich in diesen Situationen abbildet, ist das Unvermögen oder wie man auch sagen könnte, die Hoffnung, dass "Oben" die "Ein-Sicht" der Führungskräfte besser, tiefer und weiter ist, als auf der Ebene der MitarbeiterInnen. Und wir sind manchmal auch heimlich recht zufrieden, dass es so ist. Nicht verwunderlich, denn bei Umfragen zum Thema Führung zeigt sich immer eine starke Diskrepanz zwischen der Eigen- und Fremdwahrnehmung von Führung . Als Führungskraft denken wir, dass wir gute Arbeit leisten, die Geführten stellen aber genau das in Frage. Kaum sind sie selbst in einer Führungsfunktion "erblinden" sie auf diesem Auge auch.

Genau an diesem blinden Fleck setzt das Konzept von New Work an. Entscheidungen sollen da getroffen werden, wo sie Wirkung entfalten und für den Kunden bzw die Kundin die beste Wirkung erbringen. Was heute für viele fast utopisch klingt, wird in Zukunft vielleicht die Regel sein. New Work ist, wenn MitarbeiterInnen Entscheidungen auch großer Tragweite selbst treffen und Führungskräfte diese Haltung unterstützen, ja sogar darauf hinarbeiten, dass MitarbeiterInnen sie treffen und zu den Folgen stehen. Führung wird dabei zum Support und das klassisches Verhältnis von Oben-Unten löst sich zunehmend auf.

New Work Basics

Wie aber stellen wir qualitativ gute Entscheidungen sicher? In erster Linie geschieht dies in New Work durch die Transparenz von Information und durch Kommunikationsmuster. Wenn Information mit Macht verknüpft wird, dann ist klarerweise, die Spitze in der Organisation im Vorteil. Wenn Information aber frei zugänglich ist, dann können sich kompetente MitarbeiterInnen selbst ihr Bild machen und die Entscheidung auf Grundlage der besten verfügbaren Daten treffen. Und damit sie diese Information bekommen, spielt Kommunikation eine wesentliche Rolle.

Führungskräfte, die gute Entscheidungen treffen, zeichnen sich dadurch aus, dass sie das Handlungsfeld erkunden, Meinungen einholen und Informationen sammeln und auswerten. Und genau das, kann(muss man vom sich selbst organisierenden MitarbeiterInnen eben auch erwarten. Je größer/schwerwiegender die Entscheidung ist, die getroffen werden soll, desto besser/tiefer müssen sie ins Unternehmen horchen, relevante Personen zu ihrer Entscheidungsfindung einbeziehen. Dass dieses Verfahren funktioniert, zeigen Beispiele, auch in großen Unternehmen und in Branchen wie dem Hotelgewerbe, der Bekleidungsherstellung bzw. der Autoindustrie (z.B. Upstalboom, GORE, Toyata).

Und wie sieht ihr New Work Konzept aus?

Klar ist, um ein Empowerment der MitarbeiterInnen zu erreichen, wird es nicht genügen, hier und da ein paar Goodies wie homework, Arbeitszeitflexibilisierung einzuführen, sondern es geht um einen grundsätzlichen Wandel in der Idee von Zusammenarbeit. Den sich selbst steuernden, eigenverantwortlich handelnden, Mitarbeiter/Mitarbeiterin wird es nur geben, wenn die zentrale Idee von Führung und ihrem oben/unten Gefälle zu Gunsten eines neuen Bildes auf Augenhöhe verändert wird. Auf dem Weg dahin werden wir viele Experimente benötigen und das eine oder andere wieder verwerfen. Hier beginnen die New Work Konzepte. Aber das ist eine andere Geschichte...

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